Süddeutscher Meister
Totentanz-Tafelgemälde – Memento Mori
Süddeutschland oder Alpenraum, 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts.
Öl auf Holzplatte.
Hervorragend gemaltes Tafelgemälde, welches in figürlicher Darstellung die Vergänglichkeit des Reichtums und des Seins verdeutlicht. Angelegt an die Holbein´schen Darstellungen des Totentanzes zeigt der unbekannte Meister die Vergänglichkeit des Lebens in einer kulturhistorisch außerordentlich interessanten figürlichen Darstellung.
Am Rande eines Kontor-Tisches stehender Tod, einen Geldsack leerend. Daneben zwei gestikulierende Kaufleute, die ihn mit weiteren Geldgaben auf dem Tisch bestechen wollen. Mit dem Geld nach unten fallen weitere weltliche und geistliche Werte, wie eine Krone, ein Zepter, ein Schwert, ein Helm, eine Mitra, eine Tiara und eine Laute. Rechts im Hintergrund der Tod vor einer Landschaft liegend. Oben die gemalte Spruchbanderole: „Las dich das zeitlich nicht verführen damit du das Ewig nicht must verlieren“. Darunter: „Du geizig Reicher und hoch mütiger nar dein buß nicht in das alter sparr.“. Links: „Du bist zwar arm an gut und gelt gedult Gott wird dich belohnen in Jener welt“.
Höhe: 69 cm; Breite 76 cm.
Guter Originalzustand mit Altersspuren. Die Holzplatten längsseitig mit Schwund- und Spannungsrissen und entlang dieser mit alten Retuschen und Übermalungen.
Das Gemälde wurde 2022 in der Sonderausstellung „Pest – Eine Seuche verändert die Welt“ im Augusteum in Wittenberg präsentiert und stammt aus sächsischem Privatbesitz.
Süddeutscher Meister
Totentanz-Tafelgemälde – Memento Mori,
Deutschland, um 1530
Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.
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