Barocker Sinnspruchpokal.
Sachsen, Glücksburger Hütte, um 1730
Farbloses, manganstichiges Glas, geschliffen.
Am Ansatz wabenfacettiert geschliffene Kuppa mit eingestochener Luftblase im Boden. Wabenfacettierter Balusterhohlschaft. Rundfuß mit umgeschlagenem Rand und Abriss. Kuppa frontal mit geschnittener, teils polierter Dekor mit einem wandernden Kavalier in Zeittracht mit Wanderstab in von Trophäen und Rocaillen gerahmten Medaillons. Oben das Allsehende Auge bzw. Auge der Vorsehung im Strahlenkranz. Verso die Bezeichnung:
„Wem gott die gnaden strallen schein löst deßen nahm gläntzet ewig föst.“
Inwieweit das Symbol den seit 1717 existierenden Logen der Freimaurer zuzuschreiben ist, ist zu klären. Die erste offizielle Erwähnung dieses Symbols im Zusammenhang mit der Freimaurerei erfolgte erst 1772 in der Schrift Illustrations of Masonry von William Preston (1742–1818). Insofern können wir dies nicht als gesichert annehmen.
Höhe: 20,8 cm
Durchmesser Lippe: 8,3 cm
Durchmesser Fuß: 9,3 cm
Sehr gute Erhaltung. Keine Chips oder Beschädigungen. Mit den für handgemachten Glas dieser Zeit üblichen Lufteinschlüssen.
Da das Porzellan noch nicht erfunden war und dieses auch nicht die kurfürstlichen Probleme der Beschaffung von Weinpokalen gelöst hätte und die kurfürstlich-sächsische Glashütte in Pretzsch aus Mangel an Brennholz zum Erliegen gekommen war, ordnete Kurfürst August der Starke am 28. Mai 1700 die Errichtung zweier neuer Glashütten in geeigneteren Gefilden an. Die eine sollte vor dem Wilsdruffer Tor in Dresden (Ostra-Allee) erbaut werden und die zweite beim Jagdhaus Glücksburg. Die drei aus Italien stammenden Brüder aus der Glasmacherfamilie Fremel erhielten hierzu den Bau- Betreiberauftrag und durften hierzu das Jagdhaus Glücksburg zur Miete bewohnen. Doch auch hier wurde ab 1739 das Brennholz knapp. 1750 wanderte Hüttenmeister Hellwig zur Baruther Glashütte ab und es kam 1751 zur Stilllegung der Hütte, welche dann im Siebenjährigen Krieg durch preußische Truppen geplündert wurde und die Produktion endgültig zum Erliegen kam.
Das in Glücksburg produzierte Glas war von guter Qualität und sehr begehrt. So wurde zum Beispiel 1728 Glas im Wert von rund 21.500 Talern erzeugt (vgl. Haase, Sächsisches Glas). In Glücksburg wurden vorwiegend Gläser für den niederen Adel und das reichere Bürgertum hergestellt. Ab 1750 wurden die noch vorhandenen Glücksburger Glasbestände in Dresden weiter veredelt und geschliffen.
Alte deutsche Privatsammlung.
G. Haase: Sächsisches Glas. Geschichte, Zentren, Dekorationen. Lizenzausgabe. Klinkhardt u. Biermann, München, 1988
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft des Pokals bestätigt. Er ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.
Sachsen, Glücksburger Hütte, um 1730
Inwieweit das Symbol den seit 1717 existierenden Logen der Freimaurer zuzuschreiben ist, bleibt zu klären.
Die erste offizielle Erwähnung dieses Symbols im Zusammenhang mit der Freimaurerei erfolgte erst 1772 in der Schrift Illustrations of Masonry von William Preston (1742–1818).
Insofern können wir die Zuschreibung als Freimaurerpokal nicht als gesichert annehmen.
Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.
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