Großer meisterlicher Münzdeckelbecher.
Halberstadt, 1706
Beschauzeichen Halberstadt (Rosenberg 2260)
Jahresbuchstabe „A“ für 1706
Thiele Traun (tätig bis ca. 1720)
Meisterzeichen „TT 170?“
Silber, teilvergoldet.
Großer, prachtvoller Halberstädter Münzdeckelbecher. Auf schmalem Standring konischer Becher mit profiliertem Rand. Die Wandung mit feiner Schlangenhautpunzierung zwischen insgesamt 15 Talern und ¼- Talern mit den Brustbildnissen der Kurfürsten Johann Georg I. und Johann Georg II. von Sachsen. Der originale Deckel mit entsprechendem Dekor und Kugelknauf. Auf dem Scheitel und im Boden des Bechers ist je ein weiterer Taler eingebracht, datiert 1651 und 1661. Innen vergoldet.
Wandung oben mit Beschauzeichen Halberstadt (Rosenberg 2260), Jahresbuchstaben „A“ für 1706, Meistermarke „TT 170?)“ sowie Tremolierstrich. Zunächst käme als Meister dieses Münzbechers wohl Thomas Tuebener (in Halberstadt tätig zwischen ca. 1692-1728, vgl. Scheffler, Mitteldeutschland Nr. 206, 232) in Betracht. Allerdings ist seine Meistermarke mit „1711“ datiert. Als Meister kommt hier daher eher der Halberstädter Goldschmied Thiele Traun in Betracht, der in den Kirchenbüchern der Stadt zwischen 1703 bis 1732 Erwähnung findet. So wird er am 17. November 1724 bei der Taufe seines Enkels, Sohn des Goldarbeiters David Traue als Pate und Großvater genannt. Am 10. Juli 1732 ist er bei der Taufe von Christoph Albertus David Trauer als Pate, Goldschmidt und Kirchenältester der Gemeinde aufgeführt. Wir danken Theo Hecker für seine sachdienlichen Hinweise und Erkenntnisse bzgl. der Identifizierung des Meisters. Auf Boden und Deckel der preußische Steuerstempel „FW“ für Friedrich Wilhelm III von 1809.
Höhe: 17 cm (mit Deckel); 12,3 cm (ohne Deckel)
Durchmesser Lippe: 9,8 cm
Durchmesser Deckel: 10,2 cm
Gewicht: 456 Gramm
Ausgezeichneter Originalzustand. Lippen- und Deckelrand mit nur minimalsten Bestossungen bzw. Dellen.
Aus einer rheinischen Privatsammlung.
Rosenberg Nr. ; Theo Hecker, Jena, Silbermarkendatenbank.
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft dieses Bechers bestätigt. Dieser ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.
Thiele Traun (tätig bis ca. 1720)
Halberstadt, 1706
Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.
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