Kapellenglocke mit Klöppel.
München, datiert 1755
Anton Benedikt Ernst
Silberne Bronze mit grün-brauner Patina
Klöppel aus Eisen
Schönes Exemplar einer Münchner Kapellenglocke mit Klöppel und Joch. Sechsspangige Krone. Hals mit umlaufendem Banddekor (Akanthus- und Weinfries). Dazwischen das umlaufende Schriftband: „A.B. Ernst Monachy 1756 AD Honorem Dei Fusa“ (Ehre sei Gott). Die Flanke mit Kreuzigungszene und Beweinung Marias sowie Maria mit Kind im prachtvollen Gewand. Weit auslaufende Wolm mit umlaufenden Zierstegen. Beigegeben das passende, zerlegte Joch aus Eichenholz mit schmiedeeisernen Beschlägen. Typische Arbeit dieses Münchner Glockengießers, von dem heute noch 135 Glocken nachweisbar sind. Ernst starb wohl bereits 1750, seine Witwe führte jedoch Geschäft und Signatur weiter, womit die Datierung 1755 zu erklären ist.
„Anton Benedikt Ernst wurde 1718 in die Gießerei seines Stiefgroßvaters J. M. Langenegger aufgenommen, mit dem er bis 1738 zusammenarbeitete. Doch signierte er seit 1728 allein. 1732 wurde er kurfürstlicher Zeugleutnant, 1743/44 war er kaiserlicher, 1745/46 kurfürstlicher Stückhauptmann, 1747-50 kurfürstlicher Stückleutnant. Während seiner Zusammenarbeit mit Langenegger bestimmte dieser den Stil der Glocken, die sich durch ihren üppigen Barockdekor auszeichnen, zum Beispiel Friesen aus Engelsköpfen, die in Akanthuslaub übergehen, und tanzenden und spielenden Putten; typisch für den Stiefgroßvater ist die Einfassung der Flankenreliefs durch Arabesken aus Akanthus. Bei seinen eigenen Werken bevorzugt Ernst Friese im Regencestil, wie er auch auf die Arabeskeneinfassung der Reliefs verzichtet. – Aus der gemeinsamen Schaffensperiode waren 1913 noch circa 50 Glocken in der Diözese München-Freising, mit „A. B. Ernst“ signierte Glocken noch circa 135 nachweisbar. Doch wurde diese Signatur auch von der Witwe Ernsts beibehalten, die die Gießerei – zeitweise mit dem Gesellen Johann Carl Schelchshorn – weiterführte. Nach dessen Tode 1761 erwarb Johann Laur. Kraus die Glockengießergerechtigkeit der Familie Ernst.“
(Quelle: Ernst, Joseph Anton: „Ernst, Anton Benedikt“ in: NDB, Bd. 4, 1959, S. 626).
Höhe Glocke: 43 cm
Durchmesser Schärfe: 40 cm
Gewicht: 41,5 kg (ohne Joch)
Gute Erhaltung mit Alters- und Gebrauchsspuren. Schärfe mit einem größeren Ausbruch und mehreren kleinen Chips. Klarer, langanhaltender Klang.
Süddeutsche Privatsammlung
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft der Glocke bestätigt. Sie ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.
Anton Benedikt Ernst, München, 1755
Silberne Bronze mit grün-brauner Patina
Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.
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