Großer meisterlicher Innungspokal mecklenburgischen Tischlerzunft.
Loitz, Stepnitz und Stettin, 1780
Christian Friedrich Kretzmer in Loitz, Vater des Stettiner Zinngießers Christoph Ludwig Kretzmer
Auf der unteren Bodenseite Zinnmarken „FEINZINN C.F. KREZMER“ sowie „IN STETTIN“
Feinzinn, getrieben, ziseliert und gepunzt.
Monumentaler, schwerer Zunft-Pokal für eine norddeutsche Tischlerinnung. Auf weit auslaufenden hohem Stand massiver runder Balusterknauf. Darüber ein sich nach oben leicht öffnender, zylindrischer Kelch. Massiver Deckel mit einem auf vier Bögen stehenden Glockenturm. Darin an einer Kette ein zeitgenössisches Messingglöckchen. Beiliegend eine weiteres, heller klingendes Glöckchen aus Eisen. Auf dem Glockenturm steht ein Wächter mit der Zunftfahne. Die Wandung des Kelches umlaufend mit den gravierten Inschriften:
„GESTIFTET DA F.F. CASTNER OBER AMT MANN WHAR
VIVAT ES LEBEN ALLE DI TISLER MEISTERS
M. v. KIEFERT
M.J. BOGNITZ
M.J. BALTZER
CARL HEINRICH MEISNER ASESOR
M.G.E. BOSE ALTERMAN
M.F. RADELOFF
Stepnitz, den 13. November , ANNO 1780“
Die Wandung 0ben und unten jeweils mit vier Löwenköpfen und Anhängern von weiteren Zunftmitgliedern:
„G. Lang 1766; C. Plog 1766; C.M. 1765; H.B. 1765; M. Hilbrand Compan. M.C. Boy Altgesellen 1765; F.W. Rösnik 1765; C. Böeg 1766“; 1 unleserlich.
Herausragendes und wohlerhaltenes Zeugnis der mecklenburgischen Tischlerinnung aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Höhe: 63 cm
Durchmesser Stand: 17 cm
Durchmesser Lippe: 16,5 cm
Gewicht: 4,083 kg
Sehr guter Zustand mit Alters- und Gebrauchsspuren. Schöne Alterspatina. Einige unbedeutende winzige Chips. Sonst tadellos erhalten. Die Fahne des Ritters mit alten Lötungen. Einige Zunftschilder mit alten Fehlstellen.
Deutsche Privatsammlung.
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft des Pokals bestätigt. Dieser ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.
Meister Christian Friedrich Kretzmer
Loitz, Stepnitz und Stettin, 1780
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„GESTIFTET DA F.F. CASTNER OBER AMT MANN WHAR
VIVAT ES LEBEN ALLE DI TISLER MEISTERS
M. v. KIEFERT
M.J. BOGNITZ
M.J. BALTZER
CARL HEINRICH MEISNER ASESOR
M.G.E. BOSE ALTERMAN
M.F. RADELOFF
Stepnitz, den 13. November , ANNO 1780“
Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.
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