Prachtvolle barocke Eisenkassette.
Sachsen oder Süddeutschland, um 1730
Eisen & Messing, geschmiedet, genietet und bemalt.
Außerordentlich aufwändig gestaltete und kunstvoll gefertigte Eisentruhe mit gotischen, barocken und Renaissance-Stileinflüssen. Rechteckiger eiserner Korpus auf eisernen Menschenfüßen stehend (gotischer Einfluss). Der Deckel auf außenstehenden Scharnieren gelagert und mit kunstvoll verzierten, eisernen Beschlägen. Deckelränder, Schloss, Korpuskanten und –felder mit genieteten, gravierten Zierbeschlägen aus Messing (Renaissance-Einfluss). An den Seiten zwei massive eiserne Handhaben. Vorderfront mit Blendschloss. Auf dem Deckel zentralgelagerte Schlossöffnung mit Trickmechanismus und originalem Hohldornschlüssel. Durch Verschieben einer Niete klappt die Schlossabdeckung aus und der Hohldornschlüssel kann in das Schloss geführt werden (siehe Bilder). Der Deckel innen mit wunderschön bemalter Schlossblende in Form einer Wildschweinjagdszene, die wir ins Sächsische verorten (barocker Einfluss). Der darunter befindliche Schlossmechanismus mit 12 Riegeln. Korpus innen in Rotmennige gefasst. Die Außenwände in blauer und roter Mennige gefasst. Hervorragendes Beispiel einer stilübergreifenden, individuell gefertigten Eisentruhe in musealer Qualität.
Höhe: 31,5 cm
Breite: 52 cm
Tiefe: 34 cm (mit Füßen)
Gewicht: 20 kg
Guter bis sehr guter Zustand mit Alters- und Gebrauchsspuren. Mennigefassung außen partiell ergänzt bzw. kaum sichtbar ausgebessert. Die Messingbänder mit einigen wenig störenden Verlusten bzw. Ausbrüchen. Das linke Scharnier mir kleinem, die Funktionalität nicht beeinflussenden Ausbruch. Die bemalte Schlossplatt mit einigen kleinen kleineren Fehlstellen. Alles in allem in dieser Erhaltung ein außergewöhnlich wohlerhaltenes Exemplar.
Süddeutsche Privatsammlung.
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft der vorliegenden Schatulle bestätigt. Dieser ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.
Sachsen oder Süddeutschland, um 1730
Eisen & Messing, geschmiedet, genietet und bemalt
Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.
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