Ulrich Zasius (1461-1536)
Vollständiger Sammelband mit drei frühen Werken des maßgeblichsten Vertreters der humanistischen Rechtswissenschaft in Deutschland. Zasius gilt als einer der namhaftesten deutschen Rechtsgelehrten und Humanisten aus dem Ende des 15. und dem Anfange des 16. Jahrhunderts. Vereinzelte Unterstreichungen und zeitgenössische Marginalien lassen auf eine intensive Arbeit mit diesen Schriften schließen.
Eingebunden in einen kompakten blindgeprägten Schweinsleder-Einband. In guter Erhaltung.
DN. UDALRICI ZASII LL DOCT CLARISS IN TIT INSTITUTIONUM DE ACTIONIBUS enarratio, nunc denuo, accurata locoru(m) quorundam castigatione, aedita Huic accessit Oratio Nobilis adolescentis Christophori ab Hochemberg, in funere Zasij dicta: Epitaphium Zasij per Erasmum Roterodamum.
Johann Bebel & Michael Isengrin, Basel, 1537
8 nn. Blatt, incl. Titel, Vorrede, Index. 297 num. Seiten, 7 nn. Blatt Index.
DN. UDALRICI ZASII IURECONSULTI CLARISS ET IN ACADEMIA FRIBURGENSI QUONDAM LL. Ordinarij, in sequentes Digestorum titulos Lecturae Nempe De iureiurando. De confessis. De cessione bonorum …
Michael Isengrin, Basel, 1540
8 nn. Blatt, incl. Titel, Index. 329 num. Seiten, 1 nn. Seite, 2 nn. Blatt, 1 weißes Blatt.
INTELLECTUS IURIS CIVILIS SINGULARES UDALRICI ZASII, DENVO EXCUSI, ET ADDITIONIBUS LOCUPLETATI …
Johannem Fabrum Emmeus, Freiburg/Breisgau, 1532
20 nn. Blatt, incl. Titel, Index. 270 num. Seiten, 1 Blatt mit Druckermarke.
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Einspaltiger Druck, arabische Paginierung. Mit insgesamt 5 Holzschnitt-Druckermarken und einigen figürlichen Holzschnitt-Initialen.
Blatt: 30,5 x 19,5 cm, Text: 23,5 x 16,5 cm.
Gute Qualität des Druckes. Festes Bütten und kräftiger Druck. Der erste Titel in der unteren Ecke etwas wasserrandig. Im Werk selbst stellenweise leicht wasser- und braunfleckig, letzte 10 Blatt im Rand etwas stärker. Das Blatt mit der Druckermarke des letzten Werkes mit hinterlegtem Einriss, ohne Beschädigung der Druckermarke selbst. 1 Blatt mit Einriss unten ohne Verlust.
Titel mit handschriftlichen Besitzervermerken im oberen und rechten Rand sowie Ausgeschieden-Stempel der Fürstlich Schwarzburgischen Ministerialbibliothek Sondershausen.
Originaler blindgeprägter Schweinsleder-Einband mit einer (von zwei) intakten Messingschließen. Umlaufende Porträts in Rollenbordürenoptik, darunter David mit der Lyra. Vier Bünde.Deckel berieben und etwas fleckig. Ecken bestoßen. Kapital unten mit Einriss. Buchblock fest und stabil, mit schmalem Streifen vorn und hinten einer mit eingebundenen Pergamenthandschrift.
Folio: 32 x 22 x 6,5 cm.
Ulrich Zasius
Drei Drucke zwischen 1532 und 1540
Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.
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