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HANDSCHRIFT AUS DEM BESITZ VON PROF. PAUL CARLY SEYFARTH

Unbekannte Chronik des Stiftes Sankt Georg Leipzig

VERFASSER

Johann Heinrich Herzberger & Gottlieb Daniel Mäthe

TITEL

Chronik des Stiftes Sankt Georg zwischen 1800 und 1871

ENTSTEHUNG

Leipzig, zwischen 1800 und 1871

BESCHREIBUNG

Zeitgenössische und bisher der Wissenschaft unbekannte handschriftliche Chronik des Stiftes Sankt Georg zu Leipzig zwischen 1800 und 1871.

Die hier niedergeschriebenen Nachrichten sind wohl täglich oder zeitnah vom Gegenschreiber des Georgenhauses in das Buch eingetragen worden. Schrift, Papier und Duktus der Handschrift sowie die zeitgenössische Orthographie belegen eine chronologische Abfolge der Niederschriften von ca. 1800 bis zum Abriss des Georgenhauses 1871.

Nach der Handschrift zu urteilen war der Schreiber bis April 1830 Johann Heinrich Herzberger (im Alter von 69 Jahren verstorben) und danach der Kopist Gottlieb Daniel Mäthe, der die dann die Gegenschreiberstelle übernahm und die vorliegende Chronik dann stattliche 41 Jahre weiterführte.

Ob die beiden die Nachrichten selbst zusammengetragen, also für den Text verantwortlich waren, oder ob sie vorliegende Konzepte im Auftrag in das Buch eingetragen haben, kann bisher nicht sicher bestimmt werden. Die Sauberkeit der Schrift und der gleichbleibende Duktus lassen auf eine Reinschrift schließen.

Am Ende des Bandes berichtet eine dritte Handschrift auf einer Seite von den letzten Tagen des Georgenhauses, von Räumung und Abriss.

Die vorliegende Handschrift ist bisher nicht wissenschaftlich analysiert worden. Im gründlich recherchierten Werk über das Georgenhaus in Leipzig von Dörthe Schimke findet sich kein Hinweis auf die hier vorliegende Chronik und deren Inhalte. Im Quellenverzeichnis, weder bei den ungedruckten Quellen (Stadtarchiv Leipzig, Bestand Georgenhaus u.a.) noch bei den gedruckten Quellen oder im Literaturverzeichnis gibt es eine Erwähnung dieser Chronik aus der Zeit von 1800-1871. Die Autorin hatte also keinen Zugriff auf diese wichtige Quelle, die die zweite Hälfte ihres Betrachtungszeitraums abdeckte.

Zum Forschungsstand erwähnt Schimke neben Seyfarths bis 1631 reichenden gedruckten Abhandlung (Band 1, Vorgeschichte des Georgenhauses) noch Alfred Odins „klassisch institutionsgeschichtliche Arbeit …, in welcher er die Entwicklung der beiden Leipziger Hospitäler Sankt Georg und Sankt Johannes bis ins frühe 19. Jahrhundert nachvollzieht“ (seite11/12). Vermutlich war Odin die vorliegende Handschrift nicht bekannt, denn seine historischen Betrachtungen enden mit dem Zeitpunkt an dem die Eintragungen der Chronisten (Gegenschreiber) beginnen.

Der Handschrift sind drei Blatt des Leipziger Tageblatts aus dem Jahr 1823 vorgebunden, welche die Schulfeierlichkeiten im Waisenhaus des Georgenhauses betreffen. Ab 1830 werden die Eintragungen immer detaillierter und umfangreicher und beinhalten u.a. ausführliche Darstellungen zu den politischen Ereignissen 1830/31 und 1848/49, sowohl im Hinblick auf die Stadt Leipzig als auch im speziellen auf das Georgenhaus.

Da in der Veröffentlichung von Dörthe Schimke wenig auf chronologische Abläufe eingegangen wird, würde eine wissenschaftliche Bearbeitung der vorliegenden Handschrift eine Fortsetzung der Arbeit Professor Seyfarths bedeuten. Schimke thematisiert vor allem in ihrer Schrift den Aufbau und die thematische Gliederung der Einrichtung sowie deren Arbeitsschwerpunkte: „Mit der vorliegenden Fallstudie soll eine umfassende Untersuchung dieser vielseitigen Institution zwischen Armen-, Kranken- und Sozialfürsorge auf der einen und Strafvollzug, Arbeitszwang und Besserung auf der anderen Seite angestrebt werden …“ (Schimke, S.9).

Einen zentralen Platz räumt Schimke in Ihrer Schrift statistischen Erhebungen und Vergleichen ein, die das Ergebnis umfangreicher Studien von Akten aus dem Stadtarchiv sind. Der Schwerpunkt der vorliegenden Chronik ist dagegen die Erfassung von Ereignissen und Abläufen, die das Georgenhaus mehr oder weniger betreffen. Ihre Auswertung würde eine Lücke in der Geschichtsschreibung über diese wichtige Einrichtung der Stadt Leipzig schließen, die bisher aus Mangel an authentischen Quellen für das 19. Jahrhundert klaffte.

Wir danken Herrn Uwe Bachmann aus Leipzig ausdrücklich für seine Forschungen und Recherchen und empfehlen ihn dem Käufer für weitere Recherchen und Transkripte.

TRANSKRIPT

Hier einige Transkripte der Handschrift:
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1812

  1. September

Abends gegen 7 Uhr entsprangen aus hiesigem Georgenhause, nach gewaltsamer Erbrechung des Deputationszimmers 13 männliche Flüchtlinge, indem sie von dem Altan herab in den Zwinger und von dort über die Mauer gesprungen. Einer von ihnen der Jude Meyer Moses brach durch den Sprung ein Bein und ward auf der Stelle wieder ergriffen, drei andere, nämlich Hirschmann Levi, Pittkom und Jakob Schuster wurden bald nachher wieder ergriffen und eingeliefert. Die übrigen mit den beiden Rädelsführern Ritthausen und Wegerer entkamen.

  1. Dezember

Reiste Napoleon aus Russland durch Leipzig nach Frankreich.

1813

zu Ende Januar

Trafen die Überbleibsel der französischen Armee aus Russland nach und nach hier in Leipzig ein.

  1. März

Nahm der Vizekönig von Italien Eugen sein Hauptquartier hier in Leipzig, und reiste den folgenden Tag wieder ab.

  1. März

Rückten die ersten Kosaken hier Leipzig ein

  1. Oktober

Hörte man hier in Leipzig einen starken Kanonendonner und nachmittags verbreitete sich das Gerücht, dass die Franzosen die Schlacht gewonnen hatten, weshalb auch bei fortwährendem Kanonendonner der streitenden Heere, welche der Stadt immer näher zu rücken schienen auf kaiserlichen Befehl eine halbe Stunde lang mit allen Glocken geläutet werden musste. Das Gefecht endete erst in der Nacht. Mehr als 1000 Kanonen donnerten von beiden Seiten.

  1. Oktober

Am 18. Sonntag p. Trinitatis hielt man weder in der zum kirchlichen Gebrauch noch übrig gebliebenen Nikolaikirche noch auch in der Georgenhauskirche Gottesdienst, weil man ein starkes Schießen hörte.  Der Nachmittag dieses Tages ging ziemlich ruhig hin.

Sind auf dem Georgen Vorwerk die daselbst befindlichen elf Schweine von den französischen Truppen mit Gewalt entwendet worden. Das Rindvieh hatte man schon Tags vorher herein ins Georgenhaus geschafft, die Schweine konnten aber nicht mit fortgebracht werden. Auch plünderten die französischen Chasseurs alles daselbst noch übrige Heu und Stroh.

  1. Oktober

Hörte man seit morgens 7 Uhr einen furchtbaren Kanonendonner. Die Schlacht war rings um die Stadt in der Gegend von Probstheyde und Wachau. Viele Dörfer standen in Feuer, auch brannte das Vorwerk Pfaffendorf ab.

  1. Oktober

Früh um 10 Uhr flüchtete Napoleon mit seinem Gefolge durch die Stadt. Gegen Mittag rückte die alliierte Armee allhier ein. Der österreichische Kaiser ritt durch die Stadt nach Pegau, der russische Kaiser, der König von Preußen und der Kronprinz von Schweden (welcher Letzterer den König von Sachsen in seiner Wohnung im Thomäischen Hause am Markt besuchte) hielten sich bis zum 22. Oktober in Leipzig auf.

  1. Oktober

Ward der König von Sachsen nebst Gemahlin und Tochter, als Gefangener von hier nach Berlin abge-führt.

  1. Oktober

Abends 7 Uhr ist dem Hausverwalter Herrn Böhme in der Ratsstube angezeigt worden, dass das Georgenhaus zur Errichtung eines russischen Lazaretts in Beschlag genommen sei. Es mussten daher sämtliche Bewohner dasselbe binnen zwei Tagen räumen und von den Hausofficianten verblieb weiter niemand als:

1) der Bäcker Klussig
2) der Pförtner Müller, und
3) der Nachtwächter und Torschreiber Voigt in ihren bisherigen Wohnungen zurück.

  1. Oktober

Vormittags 10 Uhr wurden sämtliche Sträflinge nämlich 63 männliche und 13 weibliche durch ein Kommando preußischer Landwehr zur einstweiligen Aufbewahrung auf dem Grimmaischen Tor und im Schloss Pleißenburg, aus dem Georgenhause abgeholt.

Es wurden Wurden sämtliche Waisenkinder in dem Reichelschen Garten nebst den Lehrern Herrn Köhler und Herrn Hauser sowie auch die Waisenmutter Baunackin untergebracht.

1814

  1. Januar

Früh gegen 8 Uhr traf die Gemahlin des russischen Kaisers allhier ein und wurde mit dem Geläute aller Glocken und unter dem Donner der Kanonen empfangen. Die Bürgergarde und das Militär waren in Parade aufmarschiert, und zwölf junge Frauenzimmer überreichten ihr beim Aussteigen aus dem Reisewagen ein Gedicht. Abends war die Stadt erleuchtet und um 8 Uhr hielt die Bürgergarde einen Aufzug mit Fackeln, und hatte die Ehre ihrer Majestät ein Lied zu überreichen das im Chor gesungen wurde. Der Donner der Kanonen stimmte in das Vivat mit ein, welches ihr von Tausenden gebracht wurde.

  1. April

Wurde das Georgenhaus von sämtlichen russischen Kranken und Verwundeten völlig geräumt.

  1. April

Ist die Aufmachung eines Blitzableiters über das ganze Gebäudes des Georgenhauses begonnen worden.

1824

  1. August

wurde Johann Christian Woyzeck, ein gelernter Friseur 44 Jahre alt, von Leipzig gebürtig, wegen einer am 2. Juli 1821 an der Barbierswittwe Voßin verübten Mordtat, auf dem Markte allhier hingerichtet. Das Läuten der sogenannten Armensünderglocke fing gleich nach 9 Uhr an, und zwar in drei Absätzen. Als die Glocke zum zweiten Mal ertönte, wurde er vom Gefangenensaal zum Halsgerichte, durch den Gerichtsfrohn Salzmann und sechs geharnischte Gerichtsdiener abgeholt, und 5 Minuten vor halb 10 Uhr war der Kopf vom Rumpfe getrennt. Der Körper wurde sogleich vom Schafott auf die Anatomie getragen.

  1. August

Von heute an hat die Torlaßgeldeinnahme allhier aufgehört. Auch ist das unter dem Georgenhaus nach dem Zwinger zu durchgehende Pförtchen, welches bisher von dem Haus Pförtner abends beim Schluss der Stadttore zugemacht und früh wieder eröffnet wurde, auch während der Nacht aufgelassen und die Türen sind ausgehoben worden.

1846

  1. Januar,

dem 100-jährigen Geburtstage des um die Volkserziehung hochverdienten Pestalozzi, konstituierte sich ein von dem Waisenhauslehrer Herrn Vogel mit mehreren anderen hiesigen Schullehrern gebildeter Verein zur Begründung einer Stiftung für arme verwahrloste Knaben.

  1. März

Ward die vierte Raspelmaschine für das Georgenhaus gekauft.

  1. Mai dem Himmelfahrtstage

Vormittags gegen 10 Uhr, kurz vor dem Abgang des Güterzuges auf der Eisenbahn nach Dresden, zersprang mit ungeheurem Krachen der Kessel der Lokomotive, ohne dass jedoch glücklicherweise ein Mensch, selbst die auf der Maschine stehenden Leute, beschädigt wurden.

1848

  1. Juni

Nachdem sich schon seit der letzten französischen Revolution und deren Gestaltung zu einer politischen Republik ein Gelüste nach selbiger sowie sozialistische und kommunistische Bestrebungen der Franzosen in mehreren Ländern Deutschlands, vorzüglich in Baden, wo ein gewisser Hecker und von Struve dieselben an der Spitze großer Banden aus der Schweiz und Frankreich in Deutschland mit Gewalt einführen wollten, gezeigt, diese Unbesonnenheit aber seit dem 31. März 1848 durch ein in Frankfurt am Main freiwillig zusammengetretenes Parlament, aus welchem späterhin … zu einer zeitgemäßen Reichsverfassung hervorgingen, zu deren Beratung und Feststellung bis zum 18. Mai 1848 eine Nationalversammlung aus allen deutschen Gauen dahin berufen ward, gewehrt werden sollte – gab der öffentliche Verkauf republikanischer Cocarden nicht nur Anlass zu Störungen diesen Handels sondern auch abends zu Volksaufläufen, denen jedoch von der Kommunalgarde glücklich begegnet wurde.

1871

3./4. Juli

Beginn der Räumung des Georgenhauses und der Übersiedlung dessen Insassen, zunächst-am 4. Juli -der männlichen Corrigenten und Strafarbeiter, nach den Räumen des ehemaligen Jacobshospitals, dem jetzigen provisorischen Georgenhause.

  1. Juli

Scheidet der Gegenschreiber Gottlieb Daniel Mäthe nach 41-jähriger gewissenhafter Dienstführung und nach dem er vom hiesigen Stadtrat am 4. Juli in den Ruhestand versetzt worden, aus seinem Amte und begibt sich nach seinem Geburtsort Lausigk. In dessen Funktion tritt vom 1. Juli ab: [keine Eintragung]

  1. Juli

Beginnt die Abtragung des alten Georgenhauses und zwar zunächst des am Brühl gelegenen Flügels.

  1. Juli

Eröffnung der Speiseanstalt im provisorischen Georgenhaus auch für das städtische Publikum.

  1. Juli

Nach 14-tägiger, nur des Sonntags unterbrochener Räumung der Lokalitäten des alten Georgenhauses und Transportierung der daselbst befindlich gewesenen Möbel, Gerätschaften und Vorräte der verschiedensten Art, sind diese Arbeiten mit heute gänzlich beendet.

  1. August [letzte Eintragung]

Werden zum ersten Male die Corrigenten in der Stadt mit Straßenkehren beschäftigt und zwar sechs Mann unter Beaufsichtigung des Aufsehers Thieme.

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KOLLATION

6 gedruckte Seiten (Leipziger Tageblatt)
40 Seiten (1800-1826)
46 Seiten (1827-1847)
64 Seiten (1828-1871)
6 nicht num. leere Blatt.
Zusammen 150 beschriebene, nicht num. Seiten. Wohl in sich vollständig.

Beigelegt das neuwertige Quellenwerk von Dörthe Schimke über das Georgenhaus aus dem Jahr 2016.

EINBAND

Wohl originaler Pappeinband der Zeit. Deckel braun marmoriert. Rücken und Ecken in Leinen. Guter Zustand mit Alters- und Gebrauchsspuren. Deckel und Kanten mit Beschabungen und Bekratzungen.
Folio: 29 x 24,5 x 1,7 cm.

ZUSTAND

Guter Zustand mit Alters- und Gebrauchsspuren. Papier partiell stärker stockfleckig. Außenränder mit Läsuren und Knicken.

PROVENIENZ

Aus dem Besitz von Prof. Dr. med. Paul Carly Seyfarth (14.1.1890 – 27.10.1950). Er war ein bedeutender Leipziger Volkskundler und Mediziner und von 1929 bis 1950 Direktor des Klinikums Sankt Georg. Sein Exlibris befindet sich im Innendeckel des Einbandes der Handschrift. Es ist davon auszugehen, dass Prof. Seyfarth das vorliegende Manuskript für die Fortsetzung seiner Geschichte des Hospitals Sankt Georg verwenden wollte, welches Vorhaben durch seinen Tod mit 60 Jahren vereitelt wurde.

REFERENZ

Die Veröffentlichung „Fürsorge und Strafe – Das Georgenhaus zu Leipzig 1671-1871“ von Dörthe Schimke wird dieser unikalen, handschriftlichen Chronik beigelegt.

KULTURGUT SICHER ERWERBEN

Hiermit bestätigen wir Originalität sowie einwandfreie Herkunft der vorliegenden Handschrift. Das Objekt ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter und wurde mit dem Lost-Art-Register abgeglichen. Für die Lieferung außerhalb der EU ist eine Ausfuhrgenehmigung der Kulturbehörden erforderlich. Diese wird von uns nach Eingang des Kaufpreises beantragt und dauert ca. 14 Tage. Für die Verbringung in EU-Länder ist aufgrund der festgelegten Wertegrenzen keine Ausfuhrgenehmigung erforderlich.

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Tilo Hofmann
Artikelnummer
S975
Handschriftliche Chronik des Stiftes Sankt Georg in Leipzig zwischen 1800 und 1871

Zeitgenössische und bisher der Wissenschaft unbekannte handschriftliche Chronik des Stiftes Sankt Georg zu Leipzig zwischen 1800 und 1871.

Die hier niedergeschriebenen Nachrichten sind wohl täglich oder zeitnah vom Gegenschreiber des Georgenhauses in das Buch eingetragen worden. Schrift, Papier und Duktus der Handschrift sowie die zeitgenössische Orthographie belegen eine chronologische Abfolge der Niederschriften von ca. 1800 bis zum Abriss des Georgenhauses 1871.

 

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Highlight

Mittelalterliche Bibelhandschrift

Biblia Sacra, Paris, um 1250

Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.

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