AQVILA TIROLENSIS – QVATVOR ORDINES COMITATVS TIROLIS
Matthias Burgklehner (1573-1642)
Andreas Spängler, datiert MDCXX, Abdruck von 1626
in späterem Abzug, wohl aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Hochbedeutende und äußerst seltene Landkarte von Tirol in Adlerform. Kupferstich von vier Platten gedruckt auf Velinpapier.
Die Karte zeigt zentral das Land Tirol in Form des Tiroler Adlers mit dem Ehrenkränzel über dem Haupt, wobei die Schultern und die Flügel des Adlers auf das Inntal weisen, der Körper und die Schwanzfedern das auf das Etsch- und Eisacktal, eingegrenzt von den Wappen der angrenzenden Länder.
Zu beiden Seiten sind die Wappen der 17 Tiroler Städte alphabetisch angeordnet, dazu selbiges von Schwaz, das damals kein Stadtrecht besaß, aber aufgrund seines Bergbaues eine Sonderstellung einnahm. In den Fängen des Adlers ein Bündner Steinbock und der Markuslöwe, darunter Szenen der zwei wichtigsten Wirtschaftszweige Tirols, des Bergbaus und des Weinbaus. Abgeschlossen wird die Karte mit den beiden Ansichten von Brixen und Innsbruck mit vier Figuren, welche die Stände Tirols symbolisieren: Geistliche, Ritter, Bürger und Bauern. Darunter die Textzeile: „Quatuor ordines comitatus Tirolis“.
Die „Aquila Tirolensis“ erschien erstmals 1609 als Kupferstich, gestochen bei David Zigl in vier Blatt mit einem mittleren Maßstab von 1 : 620.000. Zu den erstmals 1620 vom Tiroler Kupferstecher Andreas Spängler gestochenen Platten wurde 1626 das Wappen von Erzherzog Leopold V. und das Wappen der Medici anlässlich der Vermählung Leopolds mit Claudia de Medici rechts oben sowie links unten eine kleine Münze hinzugefügt. Vorliegend ein Abdruck der Spängler-Platte von 1626 auf Velin-Papier gedruckt, der wohl aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammen dürfte.
Blatt: 99,8 x 80 cm
Platte: 98 x 75,5 cm.
Guter Zustand mit Gebrauchsspuren. Einige Knicke und leichte Faltspuren. Unten am Falz braunfleckig, sonst nur leicht fleckig. Abdruck etwas flau. Plattenstöße teilweise minimal versetzt und nur jeweils an den Ecken zusammengefügt. Einige kleinere ergänzte Fehlstellen sowie geringe Restaurierungen in der Darstellung mit wenig Bildverlust.
Descriptio Austriae, S. 96 (mit ausfaltbarer Ansicht auf Tafel 26); Austria picta 9.2.
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft der vorliegenden Karte bestätigt. Sie ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.
Matthias Burgklehner (1573-1642)
Die Karte zeigt zentral das Land Tirol in Form des Tiroler Adlers mit dem Ehrenkränzel über dem Haupt, wobei die Schultern und die Flügel des Adlers auf das Inntal weisen, der Körper und die Schwanzfedern das auf das Etsch- und Eisacktal, eingegrenzt von den Wappen der angrenzenden Länder.
Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.
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