Geschlechtbuch deß Heiligen Reichs Stat Nürnberg
Register über das Geschlechtbuch
Nürnberg, 1610
Seltenes Sammelwerk mit insgesamt 52 ganzseitigen Eisenradierungen mit Darstellungen der Nürnberger Patrizier, die im 12. bis zum 16. Jahrhundert in den Nürnberger Rat gewählt worden waren.
Erwähnt und begonnen mit den ältesten Nürnberger Geschlechtern ab dem Jahre 1198, als das große Turnier von Kaiser Heinrich VI. in der Stadt abgehalten wurde, sind namentlich genannt: „Waldstromair, Pfintzing, Tucher, Haller, Pilgram (Eyb), Volckhamer, Koler, Neuenmarck, Holtzschucher, Ebner und Grundherrn“. Weitere, ab dem Jahre 1332 genannte Geschlechter waren „Muffel, Mentelein, Weygel, Stromer, Nützel, Kühdörffer, von Stein, Böheim, Förchtel, Katterbeck und Ortlieb“, gefolgt von den Patriziern des 15. Jahrhunderts, „Starcke, Hirschvogel, Meichsner, Prünsterer, Röllinger, Topler, Wolff, Führer, Welser, Fütterer und Schlüsselfelder“ im Jahre 1536 endend.
Als Illustrationen in Form der Eisenradierungen sind folgende Geschlechter nebst ihren Wappen enthalten: „Ammon, Behaim, Beuder, Dörer, Eißvogel, Ehinger, Faltzner, Esser, Flechsdorffer, Förchtel, Führer, Beuschmit, Graser, Grolandt, Grosen, Haller, Die im Höff, Krautter, Kressen, Luedorffer, Langman, Löffelholtz, Maurer, Meichsner, Mendel, Nadler, von Neuenmarck (Mentelein), Neuenmarck (Muffel), Nützel, Ortlieb, Paumgartner, Pomer, Prünstrer, Pückn, Rehlinger, Pestel, Rümmel, Sachsen, Schirstab, Schlüsselfelder, Schmugenhoffer, Schützen von Haggenbach, Seibolt, vom Stain, Stainlinger, Starcken, Tetzel, Topler, Wolffen genant Wolffsthaler, Zingel, Zenner und Zolner“.
Vergleichbare und vor allen Dingen vollständige Exemplar sind selbst in Bibliotheken nicht zu finden (dort nur ebenso mit Register und einzelnen Darstellungen); ein in der Schreibweise des „R“ von Register abweichendes Digitalisat konnte in der Herzogin Anna-Amalia-Bibliothek ermittelt werden.
Einspaltiger Druck, ohne Paginierung.
Blatt: 29,5 x 17,5 cm; Satzspiegel: 25,5 x 15 cm; Eisenradierungen je Platte: 24 x 14,5 cm.
2 nicht num. Blatt Register, 52 ganzseitige Eisenradierungen.
Einband aus dem 19. Jahrhundert unter Verwendung einer Pergamenthandschrift des 16. Jahrhunderts. Deckel etwas gebräunt. Buchblock fest und stabil.
Folio. 31,5 x 20,5 x 1,5 cm.
Sehr guter Zustand. In den Abbildungen sehr sauberes und breitrandiges Exemplar. Seiten leicht gebräunt, Registerblatt im Bug unten etwas knitterfaltig. Die Illustrationen in den Außenrändern gebräunt und stellenweise etwas braunfleckig. Wenige Blatt im Format etwas kleiner als die übrigen, einige mit ankolorierten Wappen. Gute und kräftige Abdrucke.
Aus den Besitz der Familien Rehlingen und Haltenberg. Alte handschriftliche Besitzereinträge auf dem vorderen Vorsatz und am Ende. Die „von Rehlingen“ sind ein altes bairisch-salzburgisches Adelsgeschlecht, deren Angehörige zu den Patriziern der Reichsstadt Augsburg und zu den einflussreichsten Geschlechtern des bayerischen Adels gehörten. Aus der Linie gingen auch Freiherren von Rehlingen-Haltenberg hervor.
Literatur: VD17 32:649382F (hier nur das Digitalisat der o.a. Bibliothek erwähnt).
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft des vorliegenden Werkes bestätigt. Das Werk ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter. Es besteht gemäß den geltenden gesetzlichen Bestimmungen keine Ausfuhrgenehmigungspflicht.
wohl Nürnberg, 1610
Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.
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