Siegmund Freiherr von Herberstein (1486 – 1566)
Heinrich Pantaleon (1522 – 1595)
Moscoviter wunderbare Historien …
Nicolaus Brylingers Erben und Marx Russinger, Basel, 1567
Vollständige dritte deutsche Ausgabe von Herbersteins Russland-Berichten, die zuerst 1549 in einer lateinischen Fassung erschienen waren, im Jahre 1557 von Herberstein eigens übersetzt sowie 1563 und hier vorliegend 1567 von Heinrich Pantaleon. Herberstein war als kaiserlicher Gesandter zweimal in Russland und entwarf die erste bedeutende Landeskunde des Reiches. „Dem Bedürfnis seiner Zeitgenossen nach wissenschaftlichen Mitteilungen entgegenkommend, war er der erste Russland-Reisende, der, humanistisch geschult und die Landessprache beherrschend, ‚Augenzeugenschaft und getreues Dolmetschen‘ zum Richtmass seiner Aussagen erhoben hat“ (NDB 8, 579).
„Durch humanistische Gelehrsamkeit, Sprachkenntnisse und klarem Blick ausgezeichnet, entwarf H. in seinem Werk das erste deutliche Bild Moskowiens, über das man bis dahin höchst unzureichend unterrichtet gewesen war “ … (Henze).
Das Werk berichtet über Sitten, Gebräuche, Sprache, Religion, Verfassung und Regierungsform, Kriegswesen, Handel sowie geographische Eigentümlichkeiten.
Vollständig mit den beiden Russlandkarten und dem Plan von Moskau.
Herberstein war ein österreichischer kaiserlicher Rat und Gesandter am Russischen Hof. Seine Reisebeschreibungen in seiner berühmten Moscovia machen ihn neben seinem Stichwortgeber Johann Fabri zum Begründer der deutschsprachigen Russland-Kunde. Er gilt als der schreibfreudigste Autobiograph Österreichs im 16. Jahrhundert.
Heinrich Pantaleon war ein Schweizer Arzt, Hochschullehrer für Dialektik und Physik sowie Späthumanist.
Er wurde vor allem bekannt durch sein Werk „Teutscher Nation warhaffte Helden“, das ungefähr 1700 Lebensläufe namhafter Persönlichkeiten umfasst.
Einspaltiger Druck, Register zweispaltig. Römische Lagenpaginierung. Zahlreiche größere gedruckte kalligraphische Holzschnitt-Initialen. Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel, verso ganzseitiges Holzschnitt-Porträt von Herberstein, 2 doppelblattgroße Holzschnitt-Karten von Russland, 1 doppelblattgroßer Holzschnitt mit dem Plan von Moskau sowie weitere 6 Holzschnitte, davon 4 blattgroße, im Werk.
Blattgröße: 29,5 x 19 cm; Satzspiegel: 26 x 16 cm.
6 nn. Blatt Titel und Vorreden. CCXXXXVI (=246) num. Seiten. 3 nn. Blatt Register. Vollständig.
Schlichter moderner Pergament-Einband. 3-seitiger Rotschnitt. Buchblock fest und stabil.
Folio. Maße: 30 x 20,5 x 2,5 cm.
In sehr guter Erhaltung. Seiten gleichmäßig leicht gebräunt, stellenweise nur minimal fleckig.
Im oberen und rechten Rand etwas knapp beschnitten, 1 Karte dabei mit geringem Verlust vom Text an der Überschrift. Kräftiger Druck und festes Papier.
VD 16 H 2208. Henze II, 569 f. –
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft des vorliegenden Werkes bestätigt.
Dieses ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.
Sigmund Freiherr von Herberstein & Heinrich Pantaleon
Nicolaus Brylingers Erben und Marx Russinger
Basel, 1567
Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.
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