CHINA
Gerhard Mercator (1512-1594)
Henricus Hondius & Jan Janssonius, Amsterdam, 1633
Kolorierter Kupferstich
Äußerst seltene und eindrucksvoll gestaltete antike Karte von China, mit Japan und Korea, die erstmals im Mercator-Hondius-Atlas von 1606 erschienen war. Hondius verwendete als Vorlage die Barbuda Karte von China und die Texeira Karte von Japan. Hieraus entstand ein wundersames Kartenbild mit vielen erklärenden Textpassagen und Kartuschen, darunter die Darstellung der Verfolgung christlicher Missionare in Japan, sinnbildlich wohl auch als ein Hinweis auf die 26 Märtyrer von Nagasaki, die 1567 auf dem Tateyama-Hügel hingerichtet wurden. Im Kartenbild links ein Wagen mit aufgespanntem Segel, rechts ein japanisches Segelboot, unten eine europäische Fregatte. Rechts unten ein großes Seeungeheuer, der kleine Kartenausschnitt mit dem Nordwesten von Amerika zeigt einen Hirsch und einen Fuchs. Der Text dazu verweist als Bewohner auf tatarische Horden. China im Mittelpunkt der Karte dominiert mit mehreren großen Seen und der prominent eingezeichneten Chinesischen Mauer. Mit französischem Text verso und großer kolorierter ornamentaler Anfangsinitiale. Hondius veröffentlichte die Karte erstmals in seinem „Atlas sive Cosmographicae“ im Jahr 1606.
Jodocus Hondius wurde 1563 in Wakken (Flandern) geboren. Er fertigte Globen und Landkarten. 1593 ließ er sich in Amsterdam nieder nachdem er mehrere Jahre in London verbrachte. Er war einer der bedeutendsten Kupferstecher seiner Zeit und stach Karten unter anderem für van den Keere, Waghenaer oder Speed. 1604 kaufte er die Druckplatten von Mercator, stach 40 zusätzliche Kupferplatten und publizierte den erweiterten Mercator Atlas ab 1606 in verschiedenen Sprachen und Auflagen. Nach seinem Tod im Jahre 1612 in Amsterdam übernahmen seine Söhne Jodocus II und Henricus das Geschäft.
Blatt: 57,4 x 46; Platte: 46,5 x 35 cm.
In sehr gutem Erhaltungszustand. Kräftiger Druck und detailreiches schönes Kolorit im zeitgenössischen Stil angefertigt. Breitrandig. Im Außenrand nur minimal gebräunt und kaum fleckig. Entlang des Mittelfalzes eine dünne Papierstelle, die nur im Gegenlicht sichtbar ist. Sauberes Kartenbild. Festes Büttenpapier.
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft der vorliegenden Karte bestätigt. Diese ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter.
CHINA
Gerhard Mercator & Henricus Hondius
Janssonius, Amsterdam, 1633
Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.
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