Gilles Corrozet (1510-1568)
Französischer Schriftsteller, Historiker, Drucker, Verleger und Buchhändler der Renaissance.
Icones Historiarvm veteris testamenti.
Hans Holbein der Jüngere (1497-1543)
Veit Specklin (um 1520-1550)
Johannes Frellon, Lyon, 1547
Äußerst seltene, vollständige und bedeutende Holzschnitt-Folge nach dem jüngeren Hans Holbein von Veit Specklin geschaffen. Erster Druck von 1547 und die erste Ausgabe, die die Medaillon-Porträts der Evangelisten enthält. Es gab zwei Ausgaben der „Icones“, die 1547 von Frellon gedruckt wurden, nach der ursprünglichen Ausgabe von 1538. Die Ausgaben von 1547 werden oft nur als Ausgaben zitiert, aber der Text wurde vollständig neu gesetzt.
Ein ausgezeichnetes Holzschnittbuch mit 94 sehr ansprechenden Illustrationen, die wahrscheinlich von Veit Specklin oder auch Hans Lützelburger nach Zeichnungen von Hans Holbein dem Jüngeren (ca. 1497-1543) ausgeführt wurden.
Die einleitenden vier Holzschnitte aus Holbeins Totentanz stellen die Schöpfung und Vertreibung dar.
Die weiteren Illustrationen enthalten Darstellungen zum Alten Testament sowie am Ende mit den vier Evangelisten-Holzschnitten. Jeder Holzschnitt wird von einem lateinischen Text und einem französischen Vierzeiler von Gilles Corrozet begleitet. Erstmals wurde die biblische Folge 1538 in der Lyoner „Biblia“ bei Trechsel verwendet.
„Mit den Holbein-Bänden änderte sich die Bibelillustration in Lyon erheblich… Die Holbein-Blöcke wurden vielfach nachgeahmt…“ (Mortimer, S. 341).
Gegenüber der Ausgabe von 1538 ist die hier vorliegende Ausgabe um zwei Holzschnitte und die vier Medaillons mit den Evangelisten erweitert. Das Vorwort von Frellon wird ergänzt durch einen Vers von Nicolas Bourbon an den Leser und ein Distichon mit Nennung Holbeins als Urheber sowie ein Vorwort in Versform von Gilles Corrozet.
Einspaltiger Druck. Vier Holzschnitte aus der Totentanzfolge, 90 Holzschnitte zum Alten Testament sowie vier Holzschnitt-Medaillons auf einem Blatt am Ende. Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. Insgesamt 98 Holzschnitt-Illustrationen. Zwei Holzschnitt-Initialen. Der lateinische Text in romanischer Type, der französische Text kursiv gedruckt.
Blatt: 18 x 12 cm; Satzspiegel: 13,5 x 9,5 cm.
52 nicht num. Blatt inkl. Titel, Vorrede und Holzschnitte, das letzte Blatt weiß.
Das Werk ist vollständig.
Hübscher Pergament-Einband des frühen 17. Jahrhunderts mit goldgeprägten Deckelfileten, Eckfleurons und mittigen Vignetten auf den Deckeln. Einband pergamentbedingt etwas gebräunt und fleckig. Vorderdeckel minimal aufsperrend, Innengelenk angebrochen. Vorderes Vorsatzblatt lose, erste Lage gelockert.
Quartformat: 19 x 13 x 1,5 cm.
Stärkere Alters- und Gebrauchsspuren. Die Holzschnitte in kräftigen und klaren Abdrucken. Papier gleichmäßig gebräunt und partiell fleckig. Nahezu alle Blatt im seitlichen Außenrand durch Brandschaden mit ergänzten Papierstreifen bzw. hinterlegt, jedoch ohne Abbildungs- oder Textverlust. Llediglich die letzten neun Blatt mit leichten Abbildungsverlusten im Außenrand. Ein Blatt mit kleinem Brandloch in der Abbildung. Im oberen Rand stellenweise mit wenigen Wurmlöchlein.
Literatur: Adams B 1963; Mortimer 281; Murray 244; Hollstein 14A, 100; Baudrier V, 209.
Hiermit bestätigen wir Originalität sowie einwandfreie Herkunft des vorliegenden Buches. Das Objekt ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter und wurde mit dem LostArt-Register abgeglichen. Für die Lieferung ins Ausland ist keine Ausfuhrgenehmigung der Kulturbehörden erforderlich.
Johannes Frellon, Lyon, 1547
Ein ausgezeichnetes Holzschnittbuch mit 94 sehr ansprechenden Illustrationen, die wahrscheinlich von Veit Specklin oder auch Hans Lützelburger nach Zeichnungen von Hans Holbein dem Jüngeren (ca. 1497-1543) ausgeführt wurden.
Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.
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