Ernst, Kurfürst von Sachsen (1441-1486)
Albrecht der Beherzte, Herzog von Sachsen (1443-1500)
Kurfürstlicher Geleitbrief für Kaufleute für den Besuch der Leipziger Messe
Burg Schellenberg (= Augustusburg), 24. September 1471
Deutsche Handschrift auf Papier mit papiergedecktem Ringsiegel verso. Es handelt sich hierbei um einen Schutzbrief der Brüder Ernst, Kurfürst von Sachsen (1441-1486) und Albrecht der Beherzte, Herzog von Sachsen (1443-1500).
Die beiden Brüder Ernst und Albrecht waren im Zuge einer Familienfehde (Ursache war der Sächsische Bruderkrieg) 1455 durch den Ritter Kunz von Kaufungen aus dem Schloss Altenburg entführt worden (Altenburger oder auch Sächsischer Prinzenraub). Später waren die Brüder verantwortlich für die sogenannte „Leipziger Teilung“, welche als die folgenschwerste Fehlentscheidung in der sächsischen Geschichte gilt, da bei dieser eine Aufteilung bedeutender sächsischer Gebiete und Ländereien vorgenommen wurde. Auf Grundlage der Leipziger Teilung entstanden schließlich mit den Ernestinern und Albertinern zwei Linien des Hauses Wettin und damit die Spaltung Sachsens.
Bei dieser Handschrift handelt es sich um einen Schutzbrief der zu dieser Zeit gemeinsam regierenden Brüder Ernst und Albrecht für diejenigen Einwohner der Stadt Eger, welche die bevorstehende Leipziger Messe (Herbstmesse) „den nehstkunfftigen lipczschen Jamarckt“ besuchen wollen. Die Kaufleute sollten auf ihrem Hin- und Rückweg in keiner Weise behindert werden.
Die Ursprünge der Leipziger Messe liegen bereits im Mittelalter. Bereits um 1165 verlieh der Meißner Markgraf Otto der Reiche der Stadt Leipzig das Stadt- und Marktrecht. Im Jahre 1190 wurden die Oster- und Michaelismärkte bestätigt sowie im Jahre 1268 das Geleitschutzprivileg erlassen. Diese Privilegien legten den Grundstein für den Aufstieg des Leipziger Fernhandels. Durch ein Privileg des römisch-deutschen Königs und späteren Kaisers Maximilian I. wurde sie 1497 zur Reichsmesse erhoben.
Äußerst seltene und sehr frühe Urkunde zur Geschichte der Leipziger Messe. Aufgrund ihrer regionalen Bedeutung wird diese Urkunde nur innerhalb Deutschlands verkauft.
16-zeilige deutsche Handschrift in brauner Tinte auf Papier. Mit kalligraphischer Verzierung des ersten Buchstaben. Verso mit papiergedecktem Ringsiegel. Einseitig beschrieben.
Blattmaße: 32 x 21,5 cm; Schriftspiegel: 22,5 x 10 cm
In guter bis sehr guter Erhaltung. Festes Bütten mit Wasserzeichen. Geglättete Faltspuren. Gleichmäßig leicht gebräunt. Linke, obere Ecke mit Abriss, hierdurch etwas Verlust an der kalligraphischen Verzierung.
Aus einer alten deutschen Autografensammlung.
Hiermit bestätigen wir Originalität sowie einwandfreie Herkunft der vorliegenden Handschrift. Das Objekt ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter. Diese Urkunde wird aufgrund ihrer regionalen Bedeutung nur innerhalb Deutschlands verkauft.
Ernst, Kurfürst von Sachsen (1441-1486)
Albrecht der Beherzte, Herzog von Sachsen (1443-1500)
Burg Schellenberg (= Augustusburg), 24. September 1471
Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.
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