Reinhard von Laudenburg (gest. 1502)
Passio d(omi)ni nostri Jesu christi.
Balthasar Schleifer, Nürnberg, 7. April 1501
Erste und einzige Ausgabe dieser bedeutenden Predigten über die Passion Christi. Einer von nur drei bekannten Drucken aus der Nürnberger Offizin von Balthasar Schleifer. Das Buch behandelt die Passion Christi in der Überarbeitung des Augustiner-Eremiten Reinhard von Laudenburg. Reinard von Laudenburg war Theologe und Prediger in den Klöstern der reformierten deutschen Kongregation des Ordens des Heiligen Augustinus in Heidelberg und Nürnberg. Seine Predigten “Apocalypsim B. Joannis Apostoli”, die er 1490 in der Augustinerkirche in Nürnberg hielt, sind leider verloren gegangen. Dagegen ist sein hier vorliegendes, umfangreiches Werk mit den Meditationen über die “Passio domini nostri Jesu Christi” erhalten geblieben.
Das Werk beginnt mit einer Passionsgeschichte, die anhand der vier Evangelien zusammengestellt wurde. Das Vorwort will den Leser vom Nutzen der Meditation über die Passion Christi überzeugen. Der Hauptteil des Werkes erklärt volkstümlich die letzten Tage Christi, die in acht Bücher entsprechend den acht Orten, an denen sich die Passion vollzieht, unterteilt ist. Jedes dieser Bücher endet mit einem leidenschaftlichen Gebet. Der Schluss behandelt die wundersamen Ereignisse, die auf den Tod Jesu folgten.
Seltener Druck eines der nur drei existenten Druckwerke des Nürnberger Druckers Balthasar Schleifer.
“Bisher lassen sich für Balthasar Schleifer drei Drucke im VD16 belegen …, wobei er wohl venezianische Typen verwendete; er findet sich nicht in den Nürnberger Totengeläutbüchern: sein Typenmaterial wurde dann wohl von Johann Meurl verwendet” (Reske 659).
Zweispaltige gotische Type in 52 Zeilen. Etliche Kommentartexte in die Spalten eingebettet (Interlinearglossen). Ein blattgroßer Kreuzigungs-Holzschnitt auf der Titelrückseite zeigt den gekreuzigten Jesus zwischen Maria und Johannes. Dieser wird der Werkstatt von Michael Wohlgemuth zugeschrieben.
Blattgröße: 21,5 x 15 cm; Satzspiegel: 15,5 x 10,5 cm.
99 nicht nummerierte Blatt. Es fehlt das letzte weiße Blatt L6. Im Text vollständiges Exemplar.
Lagenformel: a8; b6; A-K8; L5.
Originaler Holzdeckeleinband mit erneuerten Lederrücken auf drei Bünden. Zwei intakte, teilweise erneuerte Schließen. Guter Zustand. Innengelenke gebrochen, Buchblock und Bindung jedoch fest und stabil. Der vordere fliegende Vorsatz fachgerecht erneuert.
Quartformat: 22 x 16 x 3 cm.
Guter Zustand. Kräftiger Druck auf festem Büttenpapier. Breitrandiges und überweigend sauberes Exemplar. In den Außenrändern gebräunt, in den Rändern partiell etwas finger- und stockfleckig. Die ersten beiden Lagen mit kleinem Wurmgang. Etliche handschriftliche Marginalien einer zeitgenössischen Hand.
Literatur: VD16 R 844; Adams L 272; Panzer VII, 440, 9; Proctor/Isaac 11024; STC 488.
Bibliotheken: VD16 verzeichnet 14 Exemplare in deutschsprachigen Bibliotheken.
Hiermit werden die einwandfreie Herkunft sowie der rechtmäßige Erwerb des vorliegenden Werkes bestätigt. Das Werk ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter. Eine Ausfuhrgenehmigung ist entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen nicht erforderlich.
Reinhard von Laudenburg (gest. 1502)
Passio d(omi)ni nostri Jesu christi.
Balthasar Schleifer, Nürnberg, 7. April 1501
Erste und einzige Ausgabe dieser bedeutenden Predigten über die Passion Christi. Einer von nur drei bekannten Drucken aus der Nürnberger Offizin von Balthasar Schleifer. Das Buch behandelt die Passion Christi in der Überarbeitung des Augustiner-Eremiten Reinhard von Laudenburg.
Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.
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