Marcus Tullius Cicero (106 v.Chr. – 43 v. Chr.)
Römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph.
WERK I – Der Teütsch Cicero.
WERK II – Officia M.T.C. Ain Buch So Marcus Tullius Cicero der Römer zu seynem Sune Marco
Johann Freiherr von Schwarzenberg (1463-1528)
Hofmeister des Fürstbischofs von Bamberg
Heinrich Steiner, Augsburg, 4. März und 13. November 1535
WERK I: Zweite Ausgabe dieser umfangreichen Sammlung von Übersetzungen und den Schriften Schwarzenbergs, welche erstmals 1534 erschienen. Einleitend mit einer ausführlichen Lebensbeschreibung Ciceros setzt sich das Werk darüber hinaus in fünf Teilen mit dem Alter auseinander und berichtet von den Thusculanischen Fragen sowie der Freundschaft. Im letzten Drittel des Werkes erfahren wir von Schwarzenbergs oben erwähnten didaktisch-satirischen Schriften im „Büchle wider das Zutrinken“, dem „Lied mit vorgähender anzaigung wider das mordlaster des raubens“, im „Memorial der Tugent“ sowie letztendlich „Ain gereümpter Spruch/ genant der kummer trost“.
Dieses reich ausgestattete Augsburger Holzschnittbuch enthält Arbeiten mehrerer bedeutender Künstler: die Holzschnitte zum „Memorial“, welches für die Geschichte der Buchillustration besonders wichtig ist, stammen von Hans Schäufelein, darunter auch die szenische Darstellung des Apfelschusses aus Wilhelm Tell, die übrigen Holzschnitte vom Petrarcameister bzw. von Hans Weiditz, Jörg Breu d. Ä. und dessen Sohn. Weitere Holzschnitte zeigen u.a. den Tod als Schnitter, Trinkszenen, die Darstellung einer Geburt mit Hebamme, einen Gelehrten mit Brille in seiner Studierstube und Szenen aus dem Alten Testament.
WERK II: Frühe Ausgabe der Officia von Cicero. Johann Neuber besorgte die Übersetzung auf Veranlassung des Mäzens Johann von Schwarzenberg. Das Werk ist eine Abhandlung über die praktische Ethik, die er seinem Sohn Marcus widmete. Der schöne Titelholzschnitt zeigt Julius Caesar auf seinem Thron sitzend, in der hinteren Ecke schreibt Cicero an seinem Werk. Verso mit dem ganzseitigen Holzschnittporträt, das den Freiherrn Johann von Schwarzenberg zeigt und welches nach einer verlorengegangenen Handzeichnung Dürers aus dem Jahre 1514 von Hans Weiditz gefertigt wurde. Nahezu alle Holzschnitte stammen von Hans Weiditz; 33 davon fanden bereits in der Steiner’schen Petrarca-Ausgabe Verwendung, 67 wurden eigens für die Cicero-Ausgabe geschnitten, 1 Holzschnitt stammt von Hans Burgkmair, 2 weitere von einem anonymen Künstler. Zusätzlich ist der Druck mit zahlreichen Zierstücken des vom Petrarca-Meisters beeinflussten Meisters DS ausgestattet.
Ein- und zweispaltige Drucke mit römischer Paginierung.
WERK I: 128 teilweise blattgroße Holzschnitte sowie zahlreiche Holzschnitt-Initialen und Zierleisten.
WERK II: 103 meist halbblattgroße Textholzschnitte, überwiegend von Hans Weiditz.
Blattmaße: 28,8 x 19 cm; Satzspiegel: 24,5 x 14,5 cm bzw. 25 x 17 cm.
WERK I: 4 nicht num. Blatt Titel, Vorrede, Inhalt; 160 röm. num Blatt (I-CLIX, recte CLX), 2 Bl. falsch paginiert; 1 (von 2) nn. Blatt. Es fehlt das Porträt Schwarzenbergs auf dem vorletzten Blatt; 1 weißes Blatt.
WERK II: 8 nicht num. Blatt Titel, Vorrede und Register; 91 num. Blatt (I-XCI) num. Blatt; 1 weißes Blatt.
Bis auf das eine der beiden Portraits Schwarzenbergs vollständiges Exemplar.
Das zweite Werk, die „Officia“, ist zwischengebunden zwischen Blatt LXXVIII (78) und Blatt LXXX (80) des ersten Werkes, dem „Teütsch Cicero“.
Blindgeprägter süddeutscher Kloster-Einband des 18. Jahrhunderts über starken Holzdeckeln mit zwei intakten Messingschließen. Handschriftlicher Rückentitel. Die reiche Blindprägung auf den Deckeln in Form von Blättern und Blüten, Ranken und Ornamentzierleisten. Buchblock in dreiseitigem Rotschnitt. Vier echte Bünde. Guter bios sehr guter Zustand. Buchblock fest und stabil. Die Deckel wenig berieben und fleckig. Der Vorderdeckel beschabt und mit Bezugsfehlstelle.
Folio: 30 x 21,5 x 5 cm.
In einem guten Gesamterhaltungszustand. Kräftiger Druck und festes Bütten. Papier gleichmäßig leicht gebräunt, stellenweise etwas wasserrandig und nur minimal fleckig. Vorwiegend im ersten Werk mit handschriftlichen Annotationen im Außenrand sowie teilweisen Unterstreichungen. Titel stärker gebräunt und wasserfleckig sowie mit gestrichenen Besitzvermerken oben und Namenszug im Titel. Die ersten 8 Blatt mit kleiner Wurmspur bzw. Wurmloch im unteren Rand. Drei Blatt mit stärkeren Braunflecken, ein Blatt mit Tintenfleck sowie 2 weitere Blatt mit Randläsuren, jedoch ohne Textverlust. Das zweite Werk ebenso stellenweise wasserrandig und wenig fleckig. Hier nur wenige Annotationen und Unterstreichungen.
VD16 C 3775 und VD16 C 3244
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Marcus Tullius Cicero
Der Teütsch Cicero. & Officia M.T.C.
Heinrich Steiner, Augsburg, 1535
I: Dieses reich ausgestattete Augsburger Holzschnittbuch enthält Arbeiten mehrerer bedeutender Künstler: die Holzschnitte zum „Memorial“, welches für die Geschichte der Buchillustration besonders wichtig ist, stammen von Hans Schäufelein, darunter auch die szenische Darstellung des Apfelschusses aus Wilhelm Tell, die übrigen Holzschnitte vom Petrarcameister bzw. von Hans Weiditz, Jörg Breu d. Ä. und dessen Sohn. Weitere Holzschnitte zeigen u.a. den Tod als Schnitter, Trinkszenen, die Darstellung einer Geburt mit Hebamme, einen Gelehrten mit Brille in seiner Studierstube und Szenen aus dem Alten Testament.
II: Der schöne Titelholzschnitt zeigt Julius Caesar auf seinem Thron sitzend, in der hinteren Ecke schreibt Cicero an seinem Werk. Verso mit dem ganzseitigen Holzschnittporträt, das den Freiherrn Johann von Schwarzenberg zeigt und welches nach einer verlorengegangenen Handzeichnung Dürers aus dem Jahre 1514 von Hans Weiditz gefertigt wurde. Nahezu alle Holzschnitte stammen von Hans Weiditz
Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.
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