Theodor Zwinger (1658-1724)
THEATRUM BOTANICUM. Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch.
Hans Jacob Bischof, Basel, 1744
Umfangreiche und erweiterte Neuausgabe von Zwingers erstmals 1696 erschienenem Kräuterbuch, das seinerseits eine vermehrte Neubearbeitung von Matthioli war. Zwinger erweiterte insbesondere den pharmakologischen Teil und beschrieb darin neue Zubereitungsarten. Das umfassende Kräuterbuch enthält neben den reichen Holzschnitt-Illustrationen von Gessner und Camararius auch zahlreiche, kulturgeschichtlich interessante Angaben zu den Genussmitteln, wie Kaffee, Kakao, Tee und und Schokolade sowie am Ende eine lange Abhandlung über den Tabak und das Rauchen.
Die ca. 1200 Pflanzenholzschnitte liegen in klaren und kräftigen Abdrucken vor. Am Ende beachte man das Register in neun verschiedenen Sprachen; Deutsch, Latein, Französisch, Griechisch, Spanisch, Italienisch, Englisch, Dänisch und Niederländisch.
Mit Kräuterbüchern wurde zu jeder Zeit stets rege gearbeitet, so dass ein guter Erhaltungszustand äußerst selten ist. Das hier vorliegende Exemplar befindet sich in einem überaus sehr guten Zustand und ist bis auf das fehlende Porträt zu Beginn ansonsten absolut vollständig.
Zwinger war Basler Arzt und Kinderarzt sowie Professor an der Universität Basel. Er studierte in Basel Medizin und erlangte die Doktorwürde. Nach einem 2-jährigen Aufenthalt in Frankreich (Paris und Straßburg) erhielt er nach seiner Rückkehr eine Professur im Fach Rhetorik an der Universität Basel, tauschte diese drei Jahre später mit dem Lehrstuhl der Physik. Im Jahre 1703 übernahm er eine Professur in den Fächern Anatomie und Botanik und schließlich im Jahre 1711 den Lehrstuhl der theoretischen und praktischen Medizin.
Zweispaltiger Druck, arabische Paginierung. Frontispiz-Kupfertitel , Titel in rot/schwarzem Druck, ca. 1200 Pflanzen-Holzschnitte.
Blatt: 36,5 x 21,5 cm; Text: 32 x 17 cm.
8 nicht num. Blatt Titel, Vorrede, Widmung; 1216 num. Seiten; 28 nicht num. Blatt Register.
Ohne das Porträt zu Beginn. Ansonsten vollständiges Werk.
Ganzleder-Einband über starken Papp-Deckeln mit geprägtem Rückentitel und 6 Bünden. Deckel berieben und mit Kratzspuren. Ecken bestoßen. Oberes Kapital eingerissen und hinten mit Leder überklebt. Dezent rot gesprenkelter Buchblock. Dieser fest und stabil.
Folio: 37,5 x 25,5 x 8,5 cm. Gewicht: 4,3 kg.
In sehr guter Erhaltung. Vortitel mit Einriss im Bug oben und unten. Seiten gleichmäßig und nur minimal gebräunt, stellenweise im Außenrand wenig braunfleckig. Kräftiger Druck und festes Bütten.
Hirsch/H. V, 1057; Nissen, BBI 1311; Pritzel 10532
Theodor Zwinger
Hans Jacob Bischof
Basel, 1744
Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.
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