Verkauft
DIE PRIVATISIERUNG DER SÄCHSISCHEN POST

August der Starke: Duplikat des Kaufvertrages von 1705

VERFASSER

Friedrich August I., „der Starke“, Kurfürst von Sachsen (1670 in Dresden – 1733 in Warschau),

aus der albertinischen Linie des Fürstengeschlechts der Wettiner stammend. Ab 1697 auch König von Polen und Großfürst von Litauen (als August II. in Personalunion). August der Starke gilt als eine der schillerndsten Figuren höfischer Prachtentfaltung des ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts; er begründete als Prototyp absolutistischer Selbstdarstellung durch seine rege Bautätigkeit und sehr ausgeprägte Sammelleidenschaft im Wesentlichen den Ruf Dresdens als prunkvolle barocke Metropole – und das bis heute nachwirkend. Unter Friedrich August I. erlebte der Kurstaat eine enorme wirtschaftliche, infrastrukturelle und kulturelle Blüte.

ENTSTEHUNG

Leipzig, 13. 1. 1705

BESCHREIBUNG

Überzeugend gut erhaltene deutsche Handschrift auf Papier aus dem Jahre 1705 – gleichzeitig ein Highlight der sächsischen Wirtschaftsgeschichte: Die Privatisierung der Sächsischen Post. Es handelt sich bei dieser Handschrift um den entsprechenden Vertrag im Namen des Kurfürsten.

Von der „Königl Pohln. und Churfürstl. Sächß. Teutschen Geheimen Cammer Canzley“ ausgefertigte Zweitschrift eines Kaufvertrages mit Rückkaufsrecht zwischen dem Kurfürsten und dem Leipziger Kommerzienrat und Oberpostmeister Jacob Käs, betreffend die Übernahme des gesamten kursächsischen Postwesens, mit Ausnahme der Oberlausitz, die dem „General Erbpostmeister“ Jacob Heinrich Graf von Flemming vorläufig überlassen bleiben soll. Jacob Käs erwirbt die Postverwaltung für zwei Jahre zum Preis von 200.000 Talern, „welche … auch Wir an guter gültiger wechselzahlung in Leipzig von ihm baar empfangen laßen, solches sofort zu Unsern und Unserer Nachfolger an der Chur scheinbaren nuzen verwendet“. Mit dem Verkauf gelangt „Unser OberPostambt Leipzig und Postwesen mit allen Zubehörungen … in eine rechte und würkliche Besizung und possession, wie solche zu recht am kräfftigsten und beständigsten geschehen mag. Zu welchem ende Wir besondere Commissarien benennet, die diese anweisung und einsezung verrichten, auch die sämbtl. Postbedienten, OberPostverwalter, Secretarien, Copiisten, Postmeister, Posthalter und postilionen mit ihren pflichten an den Käuffer verweisen, ihme über derselben Bestell-, und cassirung freye macht und gewalt einräumen, auch daß Wir in allen das Postwesen angehenden Sachen, gehörigen Verrichtungen und Verbrechen sich seines bescheides zu unterwerffen haben, anzeigen und befehlen sollen, jedoch daß es bey der von Uns vorgeschriebenen Posttaxe und Ordnung so wohl in beförderung der passagiers alß brieff und paqueten sein unverändertes Verbleiben habe, auch die unter ihm stehende sämtliche Postbediente zur ungebühr nicht beschweret werden …“.

Ferner ausführliche Regelungen bezüglich des Rückkaufs, Vertragsverlängerung bei nicht erfolgter Kündigung etc. .

Der Originalvertrag befindet sich im Dresdener Staatsarchiv – hier handelt es sich um eine der üblichen Zweitschriften, die von der kurfürstlichen Kanzlei ausgefertigt, aber vom Kurfürsten nicht mehr unterzeichnet wurden. Bedeutsame Quelle zur Postgeschichte, zugleich ein Beispiel für die Maßnahmen Augusts des Starken, um die stets marode Staatskasse aufzufüllen.

Am Ende mit großem papiergedeckten Allianzwappen-Siegel.

AUSSTATTUNG

6 1/2 Seiten Handschrift in brauner Tinte auf Papier mit großem papiergedeckten Allianzwappen-Siegel und mit zweifarbiger gedrehter Kordel gebunden.
Abmessungen Blatt: 32 x 20 cm

ZUSTAND

In sehr guter Erhaltung. Papier gleichmäßig leicht gebräunt. Festes Büttenpapier.

KULTURGUT SICHER ERWERBEN

Hiermit wird die einwandfreie Herkunft der vorliegenden Handschrift bestätigt. Diese ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter. Es erfolgt nur ein Versand innerhalb der EU.

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Katrin Hofmann
Artikelnummer
N245
Zeitzeugnis des Verkaufs des Tafelsilbers von Sachsen:

Kurfürst August der Starke (Friedrich August I.) verkauft die Sächsische Post.

Gesiegeltes Kanzleiduplikat, Leipzig, 1705

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Katrin Hofmann
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Highlight

Mittelalterliche Bibelhandschrift

Biblia Sacra, Paris, um 1250

Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.

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