EINE BISHER UNENTDECKTE AUSGABE

Altkolorierte Postille von Martin Luther

AUTOR

Veit Dietrich (1506-1549)
Martin Luther (1483-1546)

TITEL

Haußpostill Uber die Sontags und der fürnemesten Feste Euangelien durchs gantze jar.
Drei Teile in einem Band.

DRUCKER

Hans Lufft, Wittenberg, 1573

INHALT

Unikale und altkolorierte Ausgabe der Hauspostille von Veit Dietrich. Diese wurde erstmals im Jahr 1544 bei Berg & Neuber in Nürnberg gedruckt und erfuhr nahezu jährlich neue Auflagen. Obgleich damals wohl ein Bestseller, sind diese häufig gebrauchten Exemplare heute jedoch allesamt sehr selten. Vorliegende Ausgabe ist nicht im VD16 und im WorldCat erfasst, dieses Exemplar gilt somit als das einzig erhaltene Exemplar dieser Ausgabe, welche bisher in der Literatur nicht bekannt ist und somit weiteres Forschungspotenzial innehat. Im Satzspiegel und Kollationierung ist unser Exemplar mit der ersten Ausgabe von Hans Lufft aus dem Jahr 1552 identisch (VD16 L4851, nur in der BSB München), verfügt jedoch über andere Holzschnitte. Auch die 1553-er Ausgebe von Luft verfügt exakt über diese Kollationierung (VD16 ZV 10065, nur in der Ratsbücherei Lüneburg). Dass Hans Lufft nach der Ausgabe von 1553 noch eine weitere druckte ist bisher nicht bekannt. Insofern handelt sich es bei diesem Exemplar um ein absolutes Unikat.

AUSSTATTUNG

Einspaltiger Druck in gotischer Type. Insgesamt 88 Textholzschnitte, sowie weit mehr als 100 große und kleine figürliche Holzschnittinitialen, überwiegend im prachtvollen zeitgenössischen Kolorit. Einige wenige Holzschnitte ab Teil II, Seite 108 nur ankoloriert. Die Holzschnitte stammen von Hans Brosamer (Signet „HB“, Blatt 61 verso) sowie den Meistern „die diese Gestalt des Eisens führet: 1555-1579 Wittenberg (Schneckenzeichen HS Blatt 34 verso)“, u.a. wohl Anton von Worms?
Satzspiegel: 25,5 x 14 cm ohne Randkommentare und Überschrift; Blattmaße: 30,5 x 19 cm.

KOLLATION

14 nicht num. Blatt; 166 num. Blatt (Teil I); 156 num. Blatt (Teil II); 102 num. Blatt (Teil III).
Zusammen 438 Blatt. Vollständig.
Lagenformel: )(6; )(8; A-Z6; Aa-Dd6; Ee4; A-Z6; a-c6; A-R6.

EINBAND

Originaler, genuin erhaltener Renaissance-Einband. Blindgeprägtes Schweinsleder über massiven Holzdeckeln. Deckel mit Stempelrollen Palmettenfries, Gelehrtenrolle, Blütenbordüre sowie Heiligenportraitrolle, wohl aus einer Wittenberger Werkstatt. Mittelkasten lehr und mit Buckelbeschlag bestückt. Deckel mit 9 (von 10) Eck- und Buckelbeschlägen. Zwei originale, intakte Schließen. Vier echte Bünde. Guter bis sehr guter Zustand mit nur geringen Gebrauchsspuren. Buchblock fest und stabil. Deckel leicht berieben und fleckig. Bünde leicht berieben.
Folio: 32,5 x 22 x 7,5 cm.

ZUSTAND

Sehr guter Zustand mit nur geringen Gebrauchsspuren. Sauberes und breitrandiges Exemplar. Papier teilweise gebräunt und in den Rändern etwas braun- oder stockfleckig. Die ersten beiden Vorsatzblätter mit Einrissen und Abrissen. Das dritte Vorsatzblatt sowie das Titelblatt unten mit repariertem Riss. Blatt N2 unten im Bug mit Randeinriss. Das zeitgenössische Kolorit teils oxydiert und kaum störend auf die Rückseite durchschlagend. Papiersubstanz durchweg stabil. Einige zeitgenössische Unterstreichungen und Marginalien in brauner Tinte.

REFERENZEN

Literatur: Von uns nicht nachweisbarerer Druck. Nicht im VD16; nicht im WorldCat

Bibliotheken: VD16 weist kein einziges Exemplar in Bibliotheken nach.

PROVENIENZ

Auf dem Titel der handschriftliche Eintrag „L.H.Z. ora 2 Plopsheim 6.A(u)g(ust) 1683. Von derselben Hand stammen die handschriftlichen Eintragungen im Buch. Oben auf dem Titel die Besitzerinitialen „O.C.D.“, wohl ebenso aus dem 17. Jahrhundert.

Erworben von den Erben einer alten süddeutschen Reformationssammlung.

KULTURGUT SICHER ERWERBEN

Hiermit bestätigen wir Originalität sowie einwandfreie Herkunft des vorliegenden Buches. Das Objekt ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter und wurde mit dem LostArt-Register abgeglichen. Für die Lieferung ins Ausland ist keine Ausfuhrgenehmigung der Kulturbehörden erforderlich.

Preis
15.900 €
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Tilo Hofmann
Artikelnummer
S248
Nicht erfasste Ausgabe der Hauspostille von Veit Dietrich im prachtvollen Altkolorit

Veit Dietrich & Martin Luther

Haußpostill

Hans Lufft, Wittenberg, 1573

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Highlight

Mittelalterliche Bibelhandschrift

Biblia Sacra, Paris, um 1250

Reich illuminierte Handschrift auf Jungfernpergament. Diese Handschrift gehört zu den sogenannten „Perlbibeln“, den kleinsten Vollbibeln überhaupt. Dieser Handschriftentyp wurde im frühen 13. Jahrhundert im Umkreis der Pariser Universität entwickelt, um den neuen Bedürfnissen der sich zu dieser Zeit herausbildenden Metropolen zu entsprechen. Insbesondere die gewachsenen Anforderungen an Mobilität ließen die bis dahin in den Abmessungen eher voluminösen Bibeln auf ein Kleinstformat reduzieren. Sie passte somit unter die Kutten der Mönche, die das Wort Gottes in den Metropolen verbreiteten. Daher wird dieser Bibeltypus auch „Taschenbibel“ genannt.

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